Ausbildung zum Stuckateur

Es gibt nicht viele Berufe, in denen moderne und traditionelle Arbeitstechniken so gut kombiniert werden können, wie beim Stuckateur. Fast überall haben sie ihre Finger im Spiel: Sie arbeiten im Neubau, helfen bei der Modernisierung von Gebäuden, restaurieren alte Denkmäler und verzieren Fassaden. Stuckateure machen also viel mehr, als bloß Wände zu verputzen. Der Beruf erfordert ein großes Maß an Fingerspitzengefühl und ermöglicht dir viel Freiraum für Individualität, beispielsweise bei der Raum- oder Gebäudeplanung. Gestalte deine Zukunft – mit einer Ausbildung zum Stuckateur.


Deine Tätigkeiten

Als Stuckateur bist du immer aktiv, der Beruf ist also ideal für alle, die gerne etwas mit ihren Händen erschaffen und nicht den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen möchten.
Egal ob Alt- oder Neubau – wo immer gebaut, saniert, renoviert oder restauriert wird, sind Stuckateure unabdingbar. Da jeder Mensch ein Dach über dem Kopf braucht und ständig gebaut oder renoviert wird, ist der Beruf des Stuckateurs ein Beruf mit Zukunft. Die Aufgabe eines Stuckateurs ist längst nicht nur das Verputzen von Innen- und Außenwänden. Auch Trockenbau, Schall-, Wärme- und Brandschutz, Beleuchtung, Akustik und kunstvolle Verzierungen gehören zum Alltag eines Stuckateurs dazu. Durch deine sorgfältige Arbeit verleihst du Häusern und Räumen ein individuelles Aussehen und optimierst ihre Funktionalität.
Wenn du großen Wert darauf legst, dich während deiner Ausbildung künstlerisch ausleben zu können, bietet dir der Beruf des Stuckateurs viele Möglichkeiten. Du entwirfst deine Stuckprofile am Zeichentisch oder vor Ort und kannst sie im Anschluss einarbeiten.


Inhalte der Ausbildung

Bei der Ausbildung zum Stuckateur bzw. zur Stuckateurin handelt es sich um eine dreijährige duale Ausbildung und endet mit der Gesellenprüfung. Einen Teil der Ausbildung absolvierst du im Betrieb, den anderen Teil in der Berufsschule.

Schulische Ausbildungsinhalte
Um im Betrieb voll durchstarten zu können, musst du dir in der Berufsschule erst einmal das nötige Grundwissen aneignen. In Mathematik frischst du deine Rechenkentnisse auf. Du lernst, wie man den Baustoffbedarf berechnet und wie man beim Erstellen von Aufmaßen vorgeht. Damit der Stuck später nicht wieder von der Decke fällt oder die Fassade schief wird, lernst du im Physikunterricht die Wirkung von Kräften und Hebelarten.

Überbetriebliche Ausbildungsinhalte
Hier lernst du alles über den Umgang mit Stuck und wie man die Mörtelmasse zusammen mischt, wie man Fassaden verputzt, Stuckverzierungen anfertigt und anbringt und Dämmmaterialen einbaut. Du bekommst einen ein Blick in Holzbau, Mauern und Fliesen. Vom ersten Tag an wird dir beigebracht, immer sogfältig und sauber zu arbeiten, um am Ende des Tages ein optimales Ergebnis zu erzielen.

Betriebliche Ausbildungsinhalte
Im Betrieb setzt du die Theorie in Praxis um. Zu Beginn deiner Ausbildung wirst du deinem Ausbilder viel zusehen und kleinere Aufgaben übernehmen. Je schneller und je mehr du lernst, desto eher darfst du selbst ans Werk.


Du solltest Stuckateur werden, wenn…

  1. …du technisches und handwerkliches Verständnis hast.
  2. …du Spaß daran hast, Wände zu gestalten und historische Gebäude zu restaurieren.
  3. …du im Job gerne aktiv bist und Fingerspitzengefühl zeigen kannst.

Du solltest auf keinen Fall Stuckateur werden, wenn…

  1. …du eine Stauballergie hast.
  2. …du Höhenangst hast.

Voraussetzungen

Bist du…

  • handwerklich geschickt?
  • technisch interessiert?
  • sorgfältig?
  • körperlich fit und gesund (keine chronischen Hauterkrankungen, Farbfehlsichtigkeit oder Allergien)?

Hast du…

  • einen Sinn für Ästhetik, z.B. beim Entwerfen von Stuckverzierungen?
  • ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen?
  • keine Angst vor Höhe? Spaß an körperlicher Arbeit?

Dann erfüllst du alle grundlegenden Voraussetzungen, um Stuckateur oder Stuckateurin zu werden. Falls du dir noch nicht ganz sicher bist, ob der Beruf wirklich das Richtige für dich ist, kannst du ein Eignungspraktikum in einen Betrieb absolvieren.


Nach deiner Ausbildung kannst du…

  • …Zeichnungen lesen und eigene Aufmaßskizzen anfertigen.
  • …vor Ort Stuckprofile ziehen und Säulen drehen.
  • …Baustellen einrichten, sichern und wieder räumen.
  • …Putz- und Stuckschäden beurteilen und einschätzen welche Maßnahmen zur Schadensbegrenzung einzuleiten sind.
  • …erhaltenswerte Bausubstanz erkennen.
  • …Art und Umfang von Instandsetzungsarbeiten abschätzen und die erbrachten Leistungen berechnen.

Wusstest du schon, dass…

  • …es das deutsche Nationalteam der Stuckateure gibt?
  • …der Verdienst während der Ausbildung unter den Handwerksberufen einer der höchsten ist?
  • …regelmäßige berufliche Europa- und Weltmeisterschaften stattfinden?
  • …deutsche Berufseinsteiger zwischen 16 und 19 Jahren mit der französischen Gesellenvereinigung „Compagnons du Devoir“ eine Ausbildung zum Stuckateur/

zur Stuckateurin in Frankreich absolvieren können, die auch in Deutschland anerkannt ist?

  • …das Wort „Stuck“ die plastische Ausformung von Gips oder Mörtel auf verputzten Flächen bezeichnet?